Autor & Fotograf Matthias Eusebio Kaiser

Uns ward gegeben, auf keiner Stufe zu ruh‘n.

Johann Christian Friedrich Hölderlin

Wer einmal verfolgt hat, wie viele Interessensfelder Matthias Kaiser eigentlich beackert, versteht, warum der Thüringer gerade dieses Hölderlin Zitat als Leitmotiv für sein Leben wählte.

Womit er gleichzeitig einen lebenslangen Antagonismus offenbart, denn ähnlich wie Goethes Faust klagt der 1950 im thüringischen Mühlhausen geborene Handwerkersohn, dass oft mehr als zwei Seelen in seiner Brust wohnen. Und wenn man dem Erzähler, Perfektionisten und Visionär Kaiser beim Lesen seiner Bücher, beim präsentieren seiner skurrilen Fotos oder beim Kochen beobachtet, wird schnell deutlich, dass die Anzahl der Seelen sich spielend vermehren ließe, denn trotz zahlreicher körperlicher Rückschläge ist er rastlos wie ein Jüngling und ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Und verfolgt dabei seine Ziele mit einem Ehrgeiz, den er als seine chronische Schwachstelle bezeichnet. Dass er in den seltenen Momenten der Reue über seinen vor allem in der Jugend nicht ganz so gesunden Lebenswandel nicht jenen melancholischen Unterton anschlägt, mit dem der oben bereits erwähnte Doktor Faust einst seinen ungestillten Wissensdurst beklagte, ist sicherlich auch dem Umstand geschuldet, dass Matthias Kaiser früh versuchte, persönlichen Schicksalsschlägen unverzagt mit Schreibtherapien humorvoll zu begegnen.

Ob als Student oder später in Ungnade gefallener Rebell und nicht zuletzt als „notgedrungener“ Gastwirt im legendären „Vierpfennighauses“ – sein Schaffen hinterließ stets Schwingungen, die in seinen Texten und Fotos bis in die Gegenwart ausschlagen.Heute lebt Matthias Kaiser am Erfurter Ringelberg in einem Haus, das er mit über sechzig baute. Dort schreibt, fotografiert und kocht er; genießt gemeinsam mit seiner Frau den mit Leidenschaft angelegten Garten. Am liebsten jedoch spielt er den Gastgeber. Entführt Freunde, Leser und Liebhaber guten Essens in die scheinbar vergessene Welt des guten Geschmacks. Vermittelt nostalgische Sehnsüchte und entwirft Pläne, wie man nicht nur dem Diktat der Uniformität entkommen, sondern auch eine Lebensqualität zurückgewinnen kann, wie wir sie aus den alten Geschichten unserer Vorfahren kennen.



Viel Spaß wünscht Ihnen
Matthias Kaiser


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